Samstag, 9. Juli 2011

Sommerpause und Saisonstart

Heute erreichte mich die folgende Frage eines Blog-Lesers:

Du trainierst ja nach Greif?! Im Juli passiert da nicht viel, nur gemütlich. Ich habe etwas das Problem, daß ich nach meinem Marathon-Debut Anfang April dann noch einen Halbmarathon im Mai hatte, jetzt Anfang Juli einen 10km Wettkampf, Ende Juli ein kurzes Rennen (Firmenlauf 5,6km) und dann im September schon wieder den Marathon in Karlsruhe. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe (was mir aber zumindest im Moment nichts ausmacht). In drei Wochen steige ich wieder in den Count Down ein. Lange Läufe mache ich schon seit 4-5 Wochen wieder (da hatte ich vor Freiburg m.E. zu wenig gemacht) und merke, daß mir die Vorbereitung leichter fällt, als im Winter (mal abgesehen von den Temperaturen). Schickt dich Greif vor dem Frankfurt-Marathon - den wolltest du doch laufen?! - ebenfalls wieder durch den kompletten CD? Wie trainierst du nach der "Pause" im Juli weiter, also in der Zeit vor dem CD? Naja, vielleicht sollte ich nicht so viel fragen, sondern einfach den Plan anfordern. Zumindest bis zum Marathon im Herbst will ich es aber noch ohne versuchen. Die Chance auf Verbesserung meiner (einzigen) Zeit (3:51:01) scheint groß. Ich berichte...
 Ohne jetzt alle Einzelheiten des Greif-Plans beschreiben zu wollen (dafür ist der Plan zu komplex), möchte ich diese Fragen hier einmal offen beantworten.

Du trainierst ja nach Greif?!
Ja, ich habe einen Jahresplan von Peter Greif, genauer: einen T5M-Plan (bedeutet: Marathon, 5 Trainingstage pro Woche). Meine aktuelle Steuerzeit im Plan ist 40:30 Minuten / 10km. Alle Trainingseinheiten sind auf diese Zeit angepasst - von den langsamen Läufen bis zu den schnellen Intervallen.

Im Juli passiert da nicht viel, nur gemütlich.
Richtig. Der Jahresplan betreut mich über 52 Wochen, und periodisiert das Training. Es sind zwei Formhöhepunkte eingeplant: einer im Frühjahr, und einer im Herbst.
Im Frühjahr und Herbst finden auch die meisten Marathons statt, da das Wetter am angenehmsten ist.
Im Juli und auch im Dezember gibt es jeweils einen ruhigeren Monat, in dem es in der Tat "recht gemütlich" zugeht.
Momentan passt mir dieser Monat aber sehr gut, da ich beruflich ziemlich eingespannt bin. Bis August sollte sich mein Projekt aber soweit normalisiert haben, dass ich auch die steigenden Umfänge gut mitgehen kann.


Ich habe etwas das Problem, daß ich nach meinem Marathon-Debut Anfang April dann noch einen Halbmarathon im Mai hatte, jetzt Anfang Juli einen 10km Wettkampf, Ende Juli ein kurzes Rennen (Firmenlauf 5,6km) und dann im September schon wieder den Marathon in Karlsruhe. Irgendwie finde ich nicht die Ruhe (was mir aber zumindest im Moment nichts ausmacht).
Meiner Einschätzung nach ist bei dir alles im Grünen Bereich. Du bist inkl. des Marathons im April nur vier Wettkämpfe in diesem Halbjahr gelaufen. Wobei der Firmenlauf vermutlich nicht auf Zeit gelaufen werden wird, oder? Zumindest musst du ihn ja nicht auf der letzten Rille laufen.
Im Greif-Newsletterarchiv (sehr zu empfehlen!) findet sich genau zu dieser Frage ein passender Artikel: Wettkampfplanung in der Regenerationsphase.

In drei Wochen steige ich wieder in den Count Down ein. Lange Läufe mache ich schon seit 4-5 Wochen wieder (da hatte ich vor Freiburg m.E. zu wenig gemacht) und merke, daß mir die Vorbereitung leichter fällt, als im Winter (mal abgesehen von den Temperaturen). Schickt dich Greif vor dem Frankfurt-Marathon - den wolltest du doch laufen?! - ebenfalls wieder durch den kompletten CD?
Ja, den Frankfurt-Marathon möchte ich laufen (bin auch bereits angemeldet und habe bezahlt).
Der berühmt-berüchtigte Countdown, über den ich ja auch überhaupt erst auf Peter Greif aufmerksam wurde, ist mittlerweile seit 18 Jahren nahezu unverändert und etwas "in die Jahre gekommen". Peter Greif schickt seine Jahresplan-Sportler also nicht mehr durch diese "Urfassung" des Countdowns, sondern durch eine ähnlich gestaltete Trainingsphase, in der einige Dinge aber etwas anders aufgebaut sind.
Es heißt im Jahresplan auch nicht mehr "Countdown", sondern "Joker". Ich habe einen Joker auf den Termin des Frankfurt-Marathons gesetzt, und mein Trainingsplan wird acht Wochen vor dem Wettkampf entsprechend angepasst.


Wie trainierst du nach der "Pause" im Juli weiter, also in der Zeit vor dem CD?
Da brauche ich mir zum Glück gar nicht weiter den Kopf drüber zu zerbrechen, da mir das der Plan alles vorgibt. Ist der Juli vorbei, wird am Samstag wieder die 35km-Runde gedreht, statt der erholsamen 25km, die ich heute laufen durfte. Auch gibt es im gesamten Regenerationszeitraum keine einzige schnelle Einheit (wie Intervalle, Tempoläufe).
Die letzte Juli-Woche nimmt langsam wieder an Fahrt auf, dort gibt es mittelintensive Tempoläufe und gesteigerte Intervalle. Und ab August wird dann wieder gnadenlos geballert. Der "normale" Jahresplan, der allgemein auf die Saison vorbereitet, ist aber immer noch etwas leichter als das Programm im Jokerplan, und auch etwas abwechslungsreicher. Erst wenn es dann Zeit für den Jokerplan wird, geht es nochmal eine Spur heftiger zur Sache. Vor allem die "Endbeschleunigung" gibt es nur im Jokerplan (bzw. Countdown), und macht das Training noch ein gutes Stück intensiver.
Aber um deine Frage nochmal präziser zu beantworten: Nach der Pause und vor dem Joker befindet sich der Plan im "allgemeinen Saisonaufbau". Die Intensität und die Umfänge steigen spürbar an.

Naja, vielleicht sollte ich nicht so viel fragen, sondern einfach den Plan anfordern.
Mit einem Jahresplan machst du sicherlich nichts falsch, und so viel kostet der Spaß auch nicht. Vergiss nur nicht, deinen Joker für Karlsruhe zu setzen.
In der jetzigen Regenerationsphase in den Jahresplan einzusteigen, ist vielleicht auch der beste Zeitpunkt, da du nicht von heute auf morgen den Greif-Rhythmus adaptieren musst.


Zumindest bis zum Marathon im Herbst will ich es aber noch ohne versuchen.
Klar geht's auch ohne den Jahresplan, zumal dir das grobe Konzept ja durch den Countdown bekannt sein dürfte. Das mit dem Jahresplan kannst du dir im Anschluss an Karlsruhe immer noch überlegen, wobei du nach dem Marathon erstmal zwei Wochen regenerieren solltest, bevor du das Greif-Programm angehst. Sonst verletzt du dich da nur, so wie es mir erging, als ich 2010 erst den Countdown für mein Debüt benutzte, und anschließend direkt mit einem frischen Jahresplan weiterprügeln wollte. :)


Die Chance auf Verbesserung meiner (einzigen) Zeit (3:51:01) scheint groß. Ich berichte...
Ich bin gespannt, und drück dir schonmal die Daumen!

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